Ausbildung und Führung


 

 

Bringtreueprüfung 

Der Prüfungsbetrieb des Jahres beginnt üblicherweise mit den in den Landesgruppen ausgerichteten Bringtreueprüfungen im März. Oft finden im Anschluß an den Prüfungen die Landesgruppenversammlungen statt. Zum Teil wird nach den Prüfungen auch noch eine Form- und Haarwert Beurteilung angeboten. Da zusätzlich oft Zuchtschauen durchgeführt werden, sind die Prüfungen stark frequentiert und oft ist eine große Zahl von Pudelpointern anwesend, so daß Gäste sich ein umfangreiches Bild machen können.

 

 

 

 

Jugendsuche VJP

Für Pudelpointer - Interessenten ist die Jugendsuche sicher die spannendste Prüfung, da dort noch am ehesten die Anlagen der Junghunde zu beobachten sind, ohne entsprechende Überlagerung durch Abrichtearbeit. Die Jugendsuchen der Landesgruppen finden gegen Ende April statt. Sie sind enbenfalls gut besucht, was sicher auch an den engagierten Richtern liegt, die in jeder Landesgruppe vorhanden sind, und denen keine Mühe zu groß ist, den Junghunden ausreichend Gelegenheit zu geben, ihre Anlagen unter Beweis zu stellen. 

 

 

Abrichtephase

In der “Hauptabrichtephase” zwischen Mai und September finden die Führerlehrgänge der Jagdgebrauchshundvereine statt. Daneben treffen sich PP - Führer jedoch oft zu Welpen- oder Junghundetreffen in ihren Landesgruppen. Diese Treffen sind immer empfehlenswert, da sich hier die “Familie” trifft und Tipps und Erfahrungen ausgetauscht werden. Es passiert nicht selten, daß sich Trainingsgemeinschaften aus diesen Treffen heraus bilden.Von den Landesgruppen werden oft auch Wasserarbeitstage (Anfang September) angeboten.   

                                                                                                                                    

Wasserübungstage / Sommertreffen 

Im Juli/August finden in den meisten Landesgruppen Sommerfeste, -treffen in Verbindung mit Welpenprägung und oder Wasserübungstagen statt. Auch die Wassertest bzw. Vorauslese zur Edgar Heyne HZP finden hier statt.

 

Herbstzuchtprüfung HZP

Mitte September finden die Herbstzucht- und Brauchbarkeitsprüfungen statt. Im Verein Pudelpointer liegen die Landesgruppen HZPen stets nach der Edgar Heyne - HZP, unserer Bundes HZP. Die Edgar Heyne - HZP stellt den Höhepunkt im Jahresablauf im Verein Pudelpointer dar. Neben der eigentlichen HZP findet die Jahreshauptversammlung, ein Festabend und die Zuchtschau statt.

Die Edgar Heyne - HZP wird stets von einer anderen Landesgruppe ausgerichtet. Besonders Erstlingsführer sind mit ihren Pudelpointern sowohl auf der Edgar Heyne - HZP, als auch in den Landesgruppen gerne gesehen und bei uns im Zuchtverein sicherlich sehr gut aufgehoben.

 

 

 

 

 

 

 

Verbandsgebrauchsprüfung VGP

Im Oktober finden die Meisterprüfungen, die Verbandsgebrauchsprüfungen statt. Seit den Dreharbeiten zu unserem PP-Videofilm bietet der Verein PP, ebenfalls unter der Federführung wechselnd ausrichtender Landesgruppen, eine Bundes - VGP an. 

Die Brauchbarkeit des Pudelpointer im Jagdbetrieb ist entscheidend von der Ausbildung unserer Jagdhunde geprägt. Die Anlagen sind beim Pudelpointer wie auch bei den anderen Jagdhundrassen vorhanden. Der Besitzer oder Führer muss jedoch in der Lage sein diese Anlagen zu erkennen, zu wecken, zu fördern und letztendlich im täglichen Jagdbetrieb zu festigen und zu erhalten. Die oben genannten Prüfungen, die nur einen kleinen Teil der möglichen Prüfungen darstellen, tragen durch die Ausbildung zu diesen Prüfungen sehr dazu bei diesem Zweck zu dienen.


 

Ausbildungsmöglichkeiten für den Jagdgebrauchshund

 

Entwicklungsphasen unserer Jagdhunde richtig nutzen

Gesicherte Erkenntnisse aus der Verhaltensforschung sind für die Hundezucht und Hundeführung bedeutend. Den Grundstein für die Nutzanwendung der Ethologie im Jagdgebrauchshundewesen legte der Jagdgebrauchshundverband (JGHV) als er 1975 Arbeiten eines wissenschaftlichen Ausschusses publizierte. In diesen fanden Erkenntnisse von Nobelpreisträgern, wie dem russischen Physiologen Iwan Petrowitsch Pawlow, dem Ethologen Konrad Lorenz sowie dem bekanntesten kynologischen Verhaltensforscher, Eberhard Trumler Berücksichtigung. Zur Einführung der Welpen- und Junghundekurse im Jagdgebrauchshundewesen trugen im Wesentlichen der Begründer der Prägungsspieltage, Heinz Weidt, und der Ehrenpräsident des JGHV, Heinrich Uhde, bei.

Vegetative Phase

Die ersten beiden Lebenswochen werden als vegetative Phase bezeichnet, da die Welpen hier noch völlig taub und blind sind. Das heißt, dass das Säugen quasi automatisch gesteuert wird.

Übergangsphase
Die Übergangsphase liegt in der dritten Lebenswoche. Die Welpen öffnen zum ersten Mal ihre Augen, und auch der akustische Sinn erwacht. Die erste instinktgesteuerte Kontaktaufnahme zu den Wurfgeschwistern erfolgt.

Prägungsphase
In der vierten bis achten Lebenswoche erwachen die Lernfreude und der Nachahmungstrieb bei den Welpen. Der Züchter ist nun besonders gefragt, denn nun werden die Grundlagen des Wesens gelegt. Alles, was in dieser Zeit geprägt beziehungsweise nicht geprägt wird, bleibt in der Verhaltensweise eines Hundes erhalten. Erwünscht wird eine innerartliche Sozialisierung, eine allgemeine Prägung auf den Menschen, eine Selbstsicherheit gegenüber der Umwelt, Kontaktfreudigkeit, ein starker Spiel- und Lerntrieb.
In der Obhut der Hündin und des Züchters werden die Welpen auf den Mensch und die Umwelt geprägt. Wichtig dabei ist der Kontakt zu anderen Menschen als dem Züchter. Auch reichlich Auslauf, Erkundungstouren sowie Spielmöglichkeiten müssen gegeben sein.

 Sozialisierungsphase
Auch in der Phase von der achten bis 13./14. Lebenswoche ist das Spielen mit Artgenossen und dem Menschen sehr wichtig. Der Welpe wird möglichst neuen Sinnesreizen und Eindrücken ausgesetzt, darf aber nicht überbelastet werden.
Empfehlenswert ist die Teilnahme an einem Welpen- und Junghundekurs für Jagdhunde. Zucht- und Jagdgebrauchshundvereine bieten solche Kurse entsprechend auf die Altersabschnitte der Welpen und Junghunde abgestimmt an, wobei auch die Rasse und deren Verwendungszweck berücksichtigt werden. Der Altmeister Dr. Carl Tabel schlägt für Abrichtelehrgänge vor, dass der Kursleiter einen entsprechenden Kursplan erstellen sollte. Dies dürfte auch als Leitfaden für einen Welpen- und Junghundekurs sinnvoll sein. Der Kursleiter sollte aber auch über Kenntnisse der Verhaltensforschung verfügen.

Mit der Übernahme des Welpen zu seinem neuen Besitzer beginnt nicht nur die Beziehungs- sondern auch die artgerechte Erziehungsarbeit. Eine artgerechte Disziplinierung, Autoritätsaufbau und strikte Einhaltung von Regeln und Tabus sind zu beachten. Vermieden werden sollte das sture Drillen auf Einzelhandlungen. Der Welpe wird nun auch schrittweise mit dem Jagdbetrieb konfrontiert, zum Beispiel mittels Beutefangspielen an der Reizangel, Futterschleppen oder Übungen an einem Rohrstück für Erdhunde. Wird die Sozialisierungsphase vom Hundeführer nicht richtig genutzt, sind Unsicherheit, ein übersteigertes Aggressionsverhalten, Verlassenheitsangst, Hemmungen des Lern- und Spielverhaltens und mangelnde Führigkeit programmiert.

Rangordnungsphase

Ab der 14. bis 20. Lebenswoche wird die Rangordnung festgelegt. Der Begriff Rangordnung besagt zunächst, dass es innerhalb einer Gruppe rangmäßig höher und niedriger stehende Individuen gibt, wobei sich aus der jeweiligen Ranghöhe des Einzelnen eine gewisse Ordnung ergibt.
Das erzieherische Spiel mit einer gewissen Konsequenz bleibt natürlich auch in dieser Phase das elementare Erziehungselement. Hier werden die Voraussetzungen zur Akzeptanz des Hundeführers als Rudelchef und zur Gefolgschaftstreue geschaffen.
Die Führigkeit zeigt sich ausschließlich in der Zusammenarbeit mit dem Hundeführer. Der Hund ist bereit, dem von ihm anerkannten Meuteführer „Mensch“ ohne Zwangseinwirkung zu dienen.

Rudelordnungsphase

Ist der Welpe 20 bis 28 Wochen alt, ist die Zeit des Lernens in der Praxis, die über das simulierte Spiel hinausgeht, gekommen. Gerade jetzt ist streng darauf zu achten, dass der Hund Gefolgschaftstreue und Unterordnung als normalen Lebenszuschnitt begreift.

Pubertätsphase
Von der 28. bis 36. Lebenswoche beginnt ein neuer Lebensabschnitt.  In dieser Phase wird die Geduld des Hundeführers auf eine harte Probe gestellt. Alles bisher erlernte scheint der Hund auf einmal vergessen zu haben. Werden die Regeln, wie Konsequenz, artgerechte Disziplinierung und Tabuisierung, eingehalten, so wird diese Phase – genau wie bei menschlichen Jugendlichen – schnell ohne Schaden für ein späteres friedfertiges Miteinander überstanden.
Nach 10 Monaten sollte die Erziehung abgeschlossen sein und die eigentliche Abrichtung des Jagdhundes intensiviert werden. Mit spätestens 30 Monaten ist diese abgeschlossen. Der Hund sollte nun zuverlässig und belastbar sein.

TIPP:
Wenn Welpen- und Junghundekurse mit entsprechenden Hausaufgaben für Jagdhunde angeboten werden, sollte man diese von der Sozialisierungsphase bis zur Pubertätsphase nutzen. Diese Kurse bieten mit einem entsprechenden Kursplan gegenüber einem einmaligen Welpen-Spieltag doch größere Vorteile, wie beispielsweise innere Ausgewogenheit und Nutzung der frühen angewölften Lernfähigkeit.
Auch bei richtiger Anwendung der Erkenntnisse aus der Verhaltensforschung dürfen wir nicht verkennen, dass es auch Hunde mit angewölften Mängeln geben kann.